Marderbiss im Motorraum: das solltet ihr wissen
Der Wonnemonat Mai ist nicht nur die Zeit für Kirschblüten, Erdbeeren und Spargel sondern leider auch der Monat, in welchem Marder wieder aktiv werden und auf Partnersuche gehen. Die Paarungszeit bei den Mardern wäre nicht besonders ärgerlich, wenn die kleinen Tierchen sind in dieser Zeit nicht allzu gerne im Motorraum von Autos aufhalten und hier keinen Schaden anrichten würden. Rund 200.000 Schäden durch Marderbisse verzeichnen deutsche Versicherungsgesellschaften jährlich.
Kann man Marder vom eigenen Auto fern halten, welche Typen sind besonders beliebt und was zahlt die Versicherung, wenn die beißwütigen Gesellen einen Schaden angerichtet haben?
Warum zerbeißen Marder Kunststoffteile im Motorraum?
Auf Partnersuche verhalten sich viele Lebewesen etwas anders wie sonst und so reagieren auch Marder „allergisch“ auf den Duft von Artgenossen. Wenn sich also bereits ein Marder im Motorraum eines Autos aufgehalten und hier seine Duftmarke gesetzt hat, dann ist es durchaus wahrscheinlich, dass ein anderer Marder diese Duftmarke mit dem eigenen Geruch übertünchen möchte.
Aus diesem Grund beißen die Marder in der Zeit in alles, was einigermaßen weich ist und ihnen vor die kleine Schnauze kommt.
Das ist das „Lieblingsessen“ der Marder
Insbesondere Zündkabel und andere Kunststoffschläuche im Motorraum haben es den Mardern angetan. Aber auch Kühlwasserschläuche sowie Faltenbälge, Isolierungen und Isomatten, werden sehr gerne zerbissen.
Leider fallen diese Bissschäden oftmals nicht sofort auf und rufen schlimme Folgeschäden hervor. So können angeknabberte Zündkabel den Katalysator beschädigen und angefressene Gummimanschetten haben nicht selten Schäden an der Lenkung des Fahrzeugs sowie an den Antriebs- und Achsgelenken zur Folge.
Was zahlt die Versicherung?
In vielen Fällen bleiben Autobesitzer auf den Kosten für die Folgeschäden sitzen, denn die Teilkasko übernimmt meist lediglich die von den Mardern direkt verursachten Schäden.
Wie hält man die Viecher vom Auto fern?
Tipps und Tricks, wie man Marder vom eigenen Auto abhält gibt es genügend. Hunde- oder Katzenhaare sollen genauso helfen wie Mottenkugeln, WC-Steine, Chili oder ein Mardergitter.
Haben sich die Marder aber erst mal an diese Hausmittelchen gewöhnt, dann zeigen diese oftmals keine Wirkung mehr. Insbesondere der in der Region Ingolstadt häufig auftretende Steinmarder zeichnet sich durch eine hohe Anpassungsfähigkeit aus.
Tatsächlich bietet ein sogenannter Marderschock den besten Schutz. Hierbei handelt es sich um ein kleines Gerät, welches an die Autobatterie angeschlossen wird. Berührt dann der Marder eine Elektrode, bekommt er eine Stromschlag und verzieht sich.
Zudem werden im Handel spezielle Ultraschallgeräte angeboten, welche Töne im wechselnden Frequenzbereich erzeugen, welche für Menschen nicht wahrnehmbar sind. Marder reagieren jedoch im Regelfall sehr empfindlich auf derartige Töne und könnten deswegen das Auto in Ruhe lassen.
Ein weiterer Trick: regelmäßiges Autowaschen und / oder eine Motorwäsche entzieht dem Fahrzeug die typischen Gerüche und senkt somit das Interesse der Marder.
Bevorzugen Marder bestimmte Automarken?
Tatsächlich scheint es so zu sein, dass sich Besitzer von Marken wie Mercedes, Audi und BMW wenig Sorgen machen müssen. Laut einer Analyse des Schweizer Versicherers Baloise bevorzugen Marder eher die Marken Renault, Ford und Toyota. Zudem gehören wohl VW und Skoda zu den „gefährdeten“ Herstellern.
Ob diese Untersuchung eine Garantie für ein Marderbissfreies Autoleben ist, kann jedoch nicht sicher gesagt werden.