Geboren und aufgewachsen in Benin waren Bewegung und Vertreibung ein wesentlicher Bestandteil von Tobi Ayés Leben und haben ihre Identität geformt. Sie wuchs in der gesamten westafrikanischen Subregion auf und lebte in Nordafrika, vor allem in Tunesien, wo sie die ethnischen, interreligiösen und sozialen Spaltungen, die im kolonialen Trauma des Kontinents wurzeln, am eigenen Leib erfahren hat.
Nach Jahren in Deutschland lebt sie nun in Portugal und arbeitet als kulturell-somatische Therapeutin, Trauerarbeiterin und Pädagogin. Ihre Arbeit konzentriert sich darauf, Einzelpersonen und Gemeinschaften dabei zu helfen, zerbrochene Verbindungen wiederherzustellen und kollektive, generationenübergreifende, individuelle und systemische Traumata und Trauer zu integrieren.
Dieser Workshop dient als rituelles Gespräch, das die Teilnehmenden dazu einlädt, Trauer als eine Kraft der Verbindung und Transformation zu erkunden. Durch Reflexion und kollektive Praxis werden wir spüren, wie die Trauer uns durchdringt und miteinander verbindet, und herausfinden, wie sie uns bei individuellen und gemeinschaftlichen Übergängen leiten kann. In der heutigen Welt, die von tiefgreifenden Veränderungen geprägt ist, war der Umgang mit Trauer noch nie so wichtig - er ist ein kraftvoller Akt des Mutes, der einen Weg zu Verständnis, Empathie und Stärke eröffnet.
Warum Trauer wichtig ist: Verlust als Weg zur Transformation annehmen
Trauer ist in das Gewebe unseres Lebens eingewoben und zeigt sich nicht nur in Zeiten tiefgreifenden Verlusts, sondern auch in subtilen, alltäglichen Übergängen – in veränderten Träumen, veränderten Beziehungen und sogar im stillen Vergehen der Zeit. Die Trauer ist bei jedem Schritt unseres Weges präsent und formt uns, indem sie unsere Veränderungen stillschweigend begleitet. In einer Welt, die sich oft auf das "Weitergehen" konzentriert, lädt uns die Trauer ein, innezuhalten, tief zu fühlen und das Verlorene zu ehren. Durch diesen heiligen Akt des Bezeugens öffnen wir uns für Entwicklung und finden Resilienz, Mitgefühl und Erneuerung. Trauer erinnert uns an unser gemeinsames Menschsein und verankert uns in unserer Verbundenheit.
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